Mit einem festlichen Adventsgottesdienst hat die evangelisch-lutherische Auferstehungskirche in der Landshuter Wolfgangsiedlung ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Am ersten Advent versammelte sich eine große Festgemeinde, um dankbar auf sechs Jahrzehnte Gemeindeleben zurückzublicken und zugleich hoffnungsvoll nach vorne zu schauen. Die Festpredigt hielt Dekanin Dr. Nina Lubomierski, musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor unter der Leitung von Ulf Krüger sowie von Grete Csibi an der Orgel. In einer Symbolhandlung wurden alle Gruppen und Kreise gewürdigt, die in den Räumen der Auferstehungskirche unterwegs sind – ein sichtbares Zeichen dafür, wie vielfältig das Leben in der Gemeinde ist.
Viele Mitwirkende auf der Kanzel und im Hintergrund
Am Gottesdienst wirkten fast alle derzeit im Team der Auferstehungskirche tätigen Liturginnen und Liturgen mit: Pfarrerin Edna Ranninger, Lektor Andreas Horsche, Diakonin Jana Rotter, Diakonin Elke Seisenberger, Vikarin Luzia Schmidt und Mitglieder des Kirchenvorstands gestalteten gemeinsam die Liturgie. Auch ehemalige Pfarrerinnen und Pfarrer sowie frühere Mitarbeitende waren der Einladung gefolgt und machten deutlich, wie sehr die Kirche über Jahrzehnte hinweg geistliche Heimat für viele geworden ist. Statt langer Grußworte setzte die Gemeinde auf persönliche Begegnung: Ein ausliegendes Gästebuch lud dazu ein, Erinnerungen und Wünsche festzuhalten, und schuf so einen stillen Dialog zwischen früheren und heutigen Gemeindegliedern. Viele Menschen, die die Auferstehungskirche über Jahre geprägt haben, nutzten die Gelegenheit, sich wiederzusehen und ins Gespräch zu kommen.
Begegnungsfest mit kreativen Stationen
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde rund um die Kirche weitergefeiert: Beim Wintergrillen sowie bei Kaffee und Kuchen kamen Jung und Alt miteinander ins Gespräch. Unter dem Motto „60 Jahre zum Anfassen“ luden verschiedene Stationen dazu ein, die Geschichte und Gegenwart der Auferstehungskirche auf spielerische und sinnliche Weise zu entdecken. Eine „Engelsstation“ machte den Gedanken des Segens erfahrbar: Besucherinnen und Besucher konnten sich in aufgezeichnete Engelsflügel stellen und ein Segenskärtchen mitnehmen – passend zu den Engeln, die das Kirchdach zieren. Daneben gab es „Fundstücke des Glaubens“ aus sechs Jahrzehnten, eine Kirchenrallye mit Informationen zu wichtigen Orten im und um das Gotteshaus sowie Sterne, auf die Wünsche für die Zukunft der Gemeinde geschrieben wurden.
Blick zurück – und nach vorne
Eine kleine Festschrift zeichnete in Texten und Bildern den Weg der Gemeinde von provisorischen Gottesdienstorten nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zum eigenen Kirchenbau in den 1960er-Jahren nach. Die Auferstehungskirche ist die einzige Zeltkirche innerhalb der Stadt Landshut, ihr 30 Meter hoher Turmhelm aus Kupfer ragt weithin sichtbar über die Wolfgangsiedlung und erinnert daran, dass Gottes „Zelt“ mitten unter den Menschen steht. Der Name „Auferstehungskirche“ verweist bewusst auf die Geschichte des Ortes, der im Zweiten Weltkrieg von Zerstörung geprägt war und an dem heute ein Ort des Lebens, des Glaubens und der Hoffnung steht. So wurde das Jubiläum nicht nur als Rückblick, sondern als Ermutigung gefeiert, dass das Licht, das in den vergangenen 60 Jahren in dieser Gemeinde aufgegangen ist, auch in Zukunft weiterleuchten soll – in der Wolfgangsiedlung, in der Stadt Landshut und weit darüber hinaus.